Serifen und Serifenlose
Serife (fr. ‚serif’ = Füßchen)
sind kleine – verschieden geformte –
Querbalken an den An- und Abstrichen der
Schriftzeichen.
Serifenlose Glyphen (sans serif,
Grotesk) besitzen diese Eigenschaft nicht –
hier wird der Balken gerade oder schräg
abgeschlossen.
Es herrscht die Meinung, dass durch den Einsatz der
Serifenschrift – aufgrund des mittels Serifen
verstärkten Schriftduktus – die
Lesbarkeit von Büchern (lange Texte,
Belletristik) erhöht wird. Die Untersuchungen
der kognitiven Psychologie bestätigen heute
lediglich geringfügigen Zuwachs der
Lesegeschwindigkeit. Dabei spielen auch andere
Faktoren wie Zeilenabstand, Zeichen und Wortabstände,
Form und Kerning eine große Rolle. Die
digitale Verfügbarkeit von Büchern (eBook,
PDF-Datei…) stellt neue Anforderungen an die
Technologien (Display, die magere Anzahl der
verwendbaren Schriften usw.) und verändert
abermals die Lesegewohnheiten der
Konsumenten.
Eine der Ursachen für
die bessere Lesbarkeit der Serifenschrift mag auch
der Mangel an – extra für diesen Zweck
konzipierten – serifenlosen Schriften sein.
Abschnitt »Ergebnisse aus der Leseforschung« im Artikel »Einstieg in die Typografie«
Im erweiterten Sinn gehören zu den Serifen
auch Tropfen und Fähnchen:
Die Serifen sind ein wichtiges Kriterium bei der
Klassifizierung der Schriftzeichen.
Häufig
kann man eine Schrift anhand der Ausformung der
Serife erkennen bzw. zu einer bestimten
Schriftfamilie oder -sippe zuordnen.
Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten,
eine Serife zu gestalten.
In der handgeschriebenen Glyphen nehmen sie häufig die Formen Schnabel, Hacken, Rechteck oder Balken (Linie) ein:
Die Serifen entwickelten sich aus den römischen
Inschriften-Versalien.
Das nachstehende Beispiel
zeigt Serifen als einen Balken mit leichter Rundung,
einer starken Rundung, gekeilt, abgerundet und in
der Strichform.
Die Variationen der Serifen können auch folgende
Formen einnehmen:
Balkenserife, verklammerte
Balkenserife, verkümmerte Serife, gekeilte
Serife, ausschwingende Serife, toskanische Serife
und (zum Vergleich) serifenlose Endung.
Verschiedene Möglichkeiten der Serifengestaltung der Oberlängen:
Der Tropfen des gemeinen ‚a’ enthält ebenfalls Hinweise für die Bestimmung der Schrift:
Diverse Formen der Serifen der ‚T’
Majuskel.
Schräg, symmetrisch geschrägt
und symmetrisch vertikal. Ähnliche Formen
tragen E, F, L.