Ligatur ist eine
Buchstabenverbindung. Die Bezeichnung stammt aus dem
Lateinischen „ligare“ (ver)binden.
Zur
Entstehung der Ligatur führten vor allem ästhetische
aber auch technische Gründe (Optik, Ausgleich, häufige
Verwendung). Ohne den Einsatz der Ligatur entstehen im
Satz unschöne Löcher, die mittels der
Buchstabenverbindung beseitigt werden
können.
Die häufigsten Ligaturpaare
sind: ff, fi, fl, ft, Kombinationen (ffi, ffl usw.) fk, fj,
fh, fb, fz, ll, st, ch, ck, ct, th, tt, tz, kk, Qu, ſi,
ſſ, ſt, ſch. Im deutschsprachigen Raum handelt es sich
bei der Ligatur meist um eine Verbindung der
Minuskelglyphen – abgesehn von Majuskel-Ligatur in
der Akzidenz. In anderen Sprachen sind auch
Majuskelverbindungen möglich: AE, OE u. ä.
Die Ligatur ß (Eszet)
Eine Sonderstellung (und nur in Deutschland, Österreich und Luxemburg) nimmt die Ligatur sz, als ß bekannt.
Die Ursprünge des Buchstabens bzw. der Ligatur
ß (Eszett) sind noch nicht vollständig geklärt.
Das deutsche ß hat sich in den gebrochenen
Schriften des Spätmittelalters vermutlich als
Ligatur aus langem ſ und z entwickelt. In den frühneuzeitlichen
Antiqua- und Kursivschriften hat es sich hingegen als
Ligatur aus langem ſ und rundem s entwickelt. Diese
Variante des Doppel-s geriet in den genannten Schriften
im 18. Jahrhundert gleichzeitig mit dem langen ſ außer
Gebrauch. In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts setzte sich der Buchstabe ß –
nach dem Vorbild des Fraktursatzes – allmählich
auch im Antiquasatz durch. Mit Annahme der Beschlüsse
der orthographischen Konferenz von 1901 wurde das
ß auch im Antiquasatz zur offiziellen
Regel.
Während die aktuelle deutsche
Rechtschreibung das ß auf die Verwendung nach
langen Vokalen und Diphthongen beschränkt und damit
nur den ß-Buchstaben anerkennt, benutzen Autoren
und Verlage wie Diogenes, die weiterhin die
Rechtschreibung des 20. Jahrhunderts benutzen, auch die
ß-Ligatur nach Adelung. Beide Varianten werden aus
linguistischer Sicht meist als gleichwertig betrachtet,
während über die typographische Ebenbürtigkeit
nach wie vor Uneinigkeit herrscht. Der „Erfinder“
der reformierten ß/ss-Schreibung jedenfalls,
Johann Christian August Heyse, hatte, nachdem heftige
Kritik an seiner Schreibvariante geäußert
worden war, 1826 vorgeschlagen, „ein neues Zeichen
zu creiren [und] ein ſ zu verbinden mit einem s“.
Diese neue Ligatur entsprach damit prinzipiell dem im
20. Jahrhundert aus ſ und s neugeschaffenen ß für
die Antiqua. (Wikipedia Ligatur)
DIN
Norm: ß Majuskel
Seit Anfang des
20. Jahrhunderts gibt es immer wieder Ansätze, das
deutsche Alphabet um eine Großbuchstabenform des
ß zu ergänzen. Am 4. April 2008 wurde auf
Initiative des Deutschen Instituts für Normung
(DIN) der Unicode-Zeichensatz offiziell um den Großbuchstaben
des ß erweitert. Mit der Veröffentlichung des
Zusatzes 4:2008 zur Norm ISO/IEC 10646 am 23. Juni 2008
ist das große ß auch nach internationalem
Standard technisch möglich. Dies hat bislang aber
noch nicht zu einer Änderung der deutschen
Rechtschreibregeln geführt, denn dies kann nur der
Rat für deutsche Rechtschreibung entscheiden. Der
Dudenverlag erklärte dazu im Duden-Newsletter vom
22. August 2008, dass „die Forderung nach einem
großen Eszett durchaus verständlich“
sei. (Wikipedia ß)
Ligaturen der Schriften Fedra Sans D Heavy (Grotesk) und Minion Pro (Antiqua) |
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ff | rt | et | |||
fi | sf | SS signum sectionis |
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fl | st |
Rp recipe |
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ft | ct |
cto cento |
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ffi | AE | sz | |||
ffl | ae | numero | |||
fk | OE | and | |||
fh | oe | ||||
fb | fj | sp |