„Wenn zwischen Apostroph und Minutenzeichen, zwischen Gedanken- und Bindestrich, Anführungs- und Zollzeichen nicht mehr unterschieden wird und in amtlichen Schreiben wie in akademischen Häkelarbeiten Blocksatz ohne Silbentrennung ‚Standard‘ ist, dann ist das keine Kleinigkeit (und es zu bemerken, kein Snobismus). Die ausgestellte Faulheit und Ignoranz, oft orthographischen Ohnmachten beigesellt, ist zugleich auf der typografischen Mikroebene Symptom mangelnder Unterscheidungs- und also Urteilskraft, das Ende einer Entwicklung, die John Ruskin, einer der genauesten Beobachter solcher Prozesse, schon 1849 so zusammengefaßt hat: ‚Stereotype Ungestaltheit, eingeschrumpfte Genauigkeit, verhungerte Akkuratesse, minuziöse Menschenfeindlichkeit‘.“
Roland Reuß

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